Die Kraft der in­tui­ti­ven Bil­der

Im Rah­men ei­ner OE-Werkstatt nach Trigon, ei­ner Wei­ter­bil­dung in Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung im letz­ten Jahr, ha­ben mich wie­der ein­mal mehr die in­tui­ti­ven Me­tho­den be­ein­druckt. Un­ter In­tui­ti­on ver­steht man das un­mit­tel­ba­re, nicht auf Re­fle­xi­on be­ru­hen­de Er­ken­nen und Er­fas­sen ei­nes Sach­ver­halts. Um­gangs­sprach­lich spricht man da­bei vom Bauch­ge­fühl. Dies im Ge­gen­satz zu den ra­tio­nal-ko­gni­ti­ven Me­tho­den, die vor al­lem in der Be­triebs­wirt­schaft zum Tra­gen kom­men.

Das Geheimnis der Imago Zellen

Kennen Sie Imago Zellen? Diese Zellen bilden sich in der Raupe. Das sind die Zellen, die bereits die Information und die Struktur des Neuen, des Schmetterlings, in sich tragen. In seinem Gastvortrag hat Friedrich Glasl, eine Koryphäe in der Organisationsentwicklung und Konfliktforschung und Begründer der OE-Werkstatt, dies sehr eindrücklich erläutert. Die Raupe hat schon das künftige Bild des Schmetterlings verinnerlicht. Vom Begriff Imago zum Begriff Imagination ist es nicht weit. Unter Imagination versteht man «sich ein Bild machen, sich etwas bildhaft vorstellen». Mit den Imago Zellen beginnt die Raupe sich also ein Bild zu machen von ihrem künftigen Zustand, auch wenn dieser noch weit entfernt ist.

Das Lied der Zukunft

Ima­go Zel­len sum­men das Lied der Zu­kunft. Je­der Mensch und jede Or­ga­ni­sa­ti­on trägt die­se Kraft in sich. Ver­än­de­rung star­tet im­mer da­mit, dass ich mir bild­haft vor­stel­le, in wel­che Rich­tung ich mich ent­wi­ckeln will. Kun­den bit­te ich oft, die von ih­nen er­wünsch­te Zu­kunft in ei­nem Bild zu be­schrei­ben. Da­bei ent­ste­hen un­ter­schied­li­che Bil­der: eine Blu­men­wie­se mit Bie­nen, ein Un­ter­stand, der Schutz bie­tet oder ein Or­ches­ter, das ein wun­der­ba­res Mu­sik­stück auf­führt. Die­se Bil­der sind un­glaub­lich kraft­voll und blei­ben mir häu­fig noch jah­re­lang in Er­in­ne­rung. Gleich­zei­tig wer­den die un­ter­schied­li­chen Ziel­vor­stel­lun­gen fass­ba­rer. Ich set­ze da­her ver­mehrt in­tui­ti­ve Me­tho­den in der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung ein. Wich­tig ist mir je­doch, dass sie nicht in Kon­kur­renz zu den be­triebs­wirt­schaft­li­chen, ko­gni­ti­ven An­sät­zen ste­hen. Es geht um ein «so­wohl-als-auch» und nicht um ein «ent­we­der-oder».

Wenn Sie sich aktuell gerade mit den Zielen für das neue Jahr beschäftigen, haben Sie den Mut, diese nicht nur in Form von Zahlen festzuhalten, sondern auch als Bild zu visualisieren. Sie werden staunen, welche Kraft, aber auch Klarheit daraus entsteht.

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