Wenn Anerkennung plötzlich nicht mehr wichtig ist
Haben Sie die ständige Diskussion um fehlendes Lob und mangelnde Wertschätzung bei den Mitarbeitenden auch satt? Sicher, Lob und Anerkennung sind Motivationsfaktoren. Aber wie sieht es denn bei den Chefs aus? Auch Führungskräfte brauchen positive Bestätigung von aussen. Und häufig fällt diese noch spärlicher aus als auf Stufe der Mitarbeitenden.
Eine Sammlung von Erfolgserlebnissen für trübe Tage
Es gibt Strategien, wie man mit fehlender Anerkennung umgehen kann. Indem man z.B. Erfolgserlebnisse und positive Feedbacks systematisch sammelt. Ich nenne dies «Sammlung für trübe Tage» und halte mir meine Erfolgserlebnisse wortwörtlich vor Augen, wenn es einmal nicht rund läuft.
Oder, indem kritisch hinterfragt, ob man wirklich keine Wertschätzung bekommt. Manchmal kommt sie einfach in unerwarteter Form daher. Gary Chapman hat gezeigt, dass es fünf unterschiedliche Formen der Wertschätzung gibt. Die meisten Menschen bevorzugen eine der fünf Formen und drücken ihre eigene Wertschätzung auch genauso aus. Es ist also gut möglich, dass Sie zwar Anerkennung erhalten, aber nicht in der von Ihnen erwarteten Form.
Flow-Momente generieren
Kürzlich ist mir bewusst geworden, dass es noch einen eleganteren Weg gibt, um mit fehlender Anerkennung umzugehen. Es gibt immer wieder Momente in meiner beruflichen Tätigkeit, wo mir Anerkennung von aussen völlig egal ist. Es sind diejenigen Momente, wo ich in meiner Tätigkeit aufgehe und meine Talente voll einbringen kann. In der Regel gehe ich danach energiegeladen und glücklich heim. Der Fachbegriff für solche Erlebnisse heisst Flow-Erlebnis.
Unter Flow versteht man das Aufgehen in der momentanen Tätigkeit, die einen scheinbar mühelos gelingt und ein intensives Glücksgefühl auslöst. Im Flow stehen Anforderung und Fähigkeit im Einklang. Besonders spannend: Anerkennung von aussen ist in solchen Momenten völlig unwichtig, weil man innerlich merkt, dass man gerade sensationelle Arbeit leistet. Es ist eine Form der intrinsischen Motivation, die von innen kommt – im Gegensatz zur extrinsischen Motivation durch äusserliche Anreize.
Leider lassen sich Flow-Erlebnisse nicht auf Knopfdruck generieren. Viele erleben sie beim Sport. Gerade bei fehlender beruflicher Anerkennung, ist es aber wichtig, auch im geschäftlichen Umfeld Flow-Momente zu erleben. Diese sind bei jedem Menschen anders. Voraussetzung sind gute Selbstkenntnisse, insbesondere das Kennen seiner Kernqualitäten. Hilfreich ist zudem, wenn man sich Flow-Momente notiert und versucht, Gemeinsamkeiten herauszufiltern. Beiliegendes Worksheet dient als Anregung dazu.
Das Leben besteht zu 10 % aus dem, was geschieht, und zu 90 % aus dem, was wir daraus machen.
Anerkennung von aussen lässt sich nicht erzwingen. Aber es gibt Wege, um damit umzugehen. Denn das Leben besteht zu 10 % aus dem, was geschieht, und zu 90 % aus dem, wie wir darauf reagieren. (Charles Swindoll). In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihren Weg konsequent weitergehen, auch wenn die (externe) Anerkennung dafür manchmal fehlt. – Und vergessen Sie nicht, Ihre Flow-Erlebnisse in untenstehendem Worksheet festzuhalten!
Worksheet Flow-Erlebnisse
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