Motivation einfach
Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem gediegenen – und entsprechend teuren – Hotel. Sie nehmen an einem Dinner teil, in Form eines table d’hôte. Und Sie haben sich für ein Wine & Dine angemeldet, bei dem exquisite Champagner vorgestellt werden.
Plötzlich stellen Sie fest, dass offensichtlich nicht nur zahlende Gäste teilnehmen, sondern auch der Hotelier selbst. Toll, dass er so die Nähe zu seinen Kunden sucht. Allerdings stellen wir bald irritiert fest, dass es hier gar nicht um Kundennähe geht, sondern um persönlichen Genuss. Wie sonst lässt sich erklären, dass sich der Hoteldirektor weder vorstellt noch Gespräch mit den Gästen sucht? Noch irritierender finden wir, dass er sich immer als erster nachschenken und nachschöpfen lässt, und das auf Kosten der zahlenden Gäste, die leer ausgehen. In diesem Hotel werden ganz offensichtlich grundlegende Regeln der Gastfreundschaft verletzt, und zwar auf höchster Ebene.
Ich frage mich, welche Auswirkungen das auf das Personal hat. Warum sollte ein Kellner oder eine Kellnerin die Gäste zuvorkommend bedienen, wenn es der Chef ganz offensichtlich selbst nicht tut?
Ich bin überzeugt, dass Wirkung der Vorbildfunktion einer Führungskraft, stark unterschätzt wird. Eine Studie der Harvard Business School zeigt, dass man den Unternehmenserfolg (gemessen an Wachstum und Rendite) mit motivierten und engagierten Mitarbeitenden mehr als verdreifachen kann. Gleichzeitig hat die Studie nachgewiesen, dass es zwischen dem Engagement der Mitarbeitenden und dem Verhalten der Vorgesetzten eine starke Korrelation gibt.
Die Schlüsselrolle für die Motivation der Mitarbeitenden spielen dabei Verhaltensgewohnheiten, die – und das ist besonders überraschend – relativ einfach zu verändern oder zu lernen sind. Führungskräfte wirken motivierend, wenn
- sie Vorbild sind und ihre Werte leben.
- Mitarbeiter, Kunden oder Vorgesetzten sich hundertprozentig auf sie verlassen können.
- Sie ihre Versprechen einhalten und darauf achten, dass sie das, was sie sagen, auch wirklich meinen.
- Sie ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen und bereit sind, dauernd etwas Neues hinzu lernen.
Interessant finde ich, dass diese Motivationsinstrumente sofort und überall eingesetzt werden können und zwar kostenlos! Und wenn Sie nicht wissen, ob Sie sich tatsächlich vorbildlich verhalten, dann fragen Sie am besten Ihre Mitarbeitenden. Die können Ihnen garantiert sagen, wo Sie sich vorbildlich verhalten und wo nicht.
Herzlich
Barbara Grass – mit Klarheit vorwärts!
Quelle: http://www.management-innovation.com/download/Transformationale-Fuehrung.pdf
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