Mob­bing – nicht in mei­nem Team!?

Wie beim Fuss­ball gibt es auch im Coa­ching im­mer wie­der Stan­dard­si­tua­tio­nen. Eine da­von ist ein neu­er Mit­ar­bei­ter, der aus Sicht des Vor­ge­setz­ten her­vor­ra­gend ins Team passt, doch nach kur­zer Zeit von die­sem re­gel­recht raus­ge­mobbt wird. «Mobbing bei mir im Team? – das darf doch nicht wahr sein!» Vie­le Füh­rungs­kräf­te bringt eine sol­che Si­tua­ti­on ins Grü­beln, be­son­ders wenn es sich bei der ge­mobb­ten Per­son um eine Fach­kraft han­delt, die das Un­ter­neh­men wei­ter­ge­bracht hät­te. Sie ma­chen sich selbst Vor­wür­fe und fra­gen sich, ob sie so­wohl den fi­nan­zi­el­len als auch den mensch­li­chen Scha­den hät­ten ver­mei­den kön­nen:

  • Hätte ich das verhindern können und wenn ja, wie?
  • Wie stelle ich sicher, dass mir das nicht wieder passiert?

Wenn ich mit Füh­rungs­kräf­ten über ihre Füh­rungs­phi­lo­so­phie spre­che, stel­le ich fest, dass die meis­ten fai­re Vor­ge­setz­te sein wol­len. Trotz­dem kommt Mob­bing auch in ver­meint­lich gu­ten Teams un­ter ei­ner er­fah­re­nen Füh­rungs­kraft vor. Der Wunsch, ein fai­rer Vor­ge­setz­ter zu sein, reicht also nicht, um Mob­bing zu ver­hin­dern. Ein Grund liegt dar­in, dass Mob­bing in ei­ner frü­hen Pha­se oft schwer zu er­ken­nen ist. In der Re­gel be­ginnt es mit ei­nem nor­ma­len Kon­flikt, der durch ein ra­sches und de­zi­dier­tes Ein­grei­fen lös­bar wäre. Die bei­den fol­gen­den Mass­nah­men ver­hin­dern, dass aus ei­nem nor­ma­len Kon­flikt ein Mob­bing­fall wird:

Klare Spielregeln

Wenn in ei­nem Team kla­re Spiel­re­geln gel­ten, ist es ein­fa­cher früh­zei­tig ein­zu­grei­fen. Al­ler­dings setzt dies zwei Din­ge vor­aus: Der Vorgesetzte muss sich klar dar­über sein, welche Werte und Spielregeln ihm wichtig sind und diese auch konsequent durchsetzen. Dies ist nicht im­mer tri­vi­al. Wird der Mit­ar­bei­te­rin ge­kün­digt, die im­mer wie­der an­de­re ver­leum­det, aber jähr­lich eine Mil­li­on Um­satz bringt? Und was ist zu tun, wenn meh­re­re aus dem Team sich nicht an die Spiel­re­geln hal­ten und kon­se­quen­ter­wei­se ent­las­sen wer­den müss­ten? Span­nend fin­de ich dazu den Bei­trag von Förs­ter & Kreuz in ih­rem Blog «Widerlinge auf der Abschussliste».

Eine gute Kommunikations- und Konfliktkultur

Ne­ben kla­ren Spiel­re­geln hilft eine gute Kommunikations- und Konfliktkultur beim Verhindern von Mobbing. Sehr oft be­ru­hen Kon­flik­te auf Miss­ver­ständ­nis­sen. Ein Team, das ge­lernt hat, Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten sach­lich aus­zu­dis­ku­tie­ren, ist we­ni­ger an­fäl­lig für Mob­bing, als wenn Kon­flik­te un­ter dem De­ckel ge­hal­ten wer­den.

Manch­mal fra­ge ich mich, ob in der Zeit der Di­gi­ta­li­sie­rung sol­che ba­na­len The­men wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kul­tur und Spiel­re­geln über­haupt noch er­wähnt wer­den müs­sen. Wenn ich je­doch sehe, was die Füh­rungs­kräf­te im Coa­ching be­schäf­tigt, dann lohnt es sich, nicht nur in Tech­no­lo­gie son­dern auch in den Um­gang mit Men­schen zu in­ves­tie­ren. Oder wie es Anja Förs­ter aus­drückt: «Wäh­rend sich Tech­no­lo­gi­en ra­sant ent­wi­ckeln, or­ga­ni­sie­ren sich vie­le Un­ter­neh­men noch wie im letz­ten Jahr­hun­dert». Wenn Sie mehr dazu wis­sen möch­ten, kon­tak­tie­ren Sie mich. Ich freue mich.

Herz­lich Bar­ba­ra Grass – mit Klar­heit vor­wärts!

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