Wer bin ich? – Rollenverständnis als Schlüssel zum Erfolg
Wie steht es um Ihr Rollenverständnis? – Wissen Sie, welche Rolle Sie gerade im Theater des Lebens spielen? – Sind Sie in Ihrem privaten Theaterstück als Partner / Partnerin unterwegs, als Vater oder Mutter? Oder haben Sie gerade im «beruflichen Theater» die Rolle des Geschäftsführers inne? Agieren Sie dort als Vorgesetzter, Unternehmer oder Experte?
Das «Theater des Lebens» beinhaltet weit mehr Rollen als ein Schauspieler sie in einem Theaterstück bewältigen könnte. Und anders als im Theater – wo Rollenwechsel durch veränderte Kleidung oder einen entsprechenden Übergang – deutlich gemacht werden, wechseln wir in unserem Leben die Rollen ständig. Manchmal merken wir es nicht einmal selbst.
Bis vor wenigen Jahren waren die Rollen der verschiedenen Systeme relativ deutlich voneinander getrennt. Von 8 bis 17 Uhr bewegten wir uns in unseren beruflichen Rollen, danach in den privaten. Der technologische Wandel verwischt diese Grenzen immer mehr. Wir wechseln laufend zwischen den Systemen hin und her und sind es uns oft nicht bewusst.
Verschiedene Rollen bedeuten verschiedene Erwartungen
Wir springen jedoch nicht nur von einem System zum anderen, sondern haben innerhalb eines Systems verschiedene Rollen inne, die mit spezifischen Aufgaben und Erwartungen verbunden sind:
- Als Geschäftsführer haben Sie die ganze Organisation im Auge. Sie sind Vision, Mission und Strategie zuständig und sorgen für langfristiges Denken in der Unternehmung.
- Als Vorgesetzter brechen Sie strategischen Vorgaben auf einzelne Bereiche hinunter, definieren Ziele, Aufgaben und Prozesse. Sie kontrollieren die Zielerreichung und leiten bei Bedarf Verbesserungsmassnahmen ein.
- Als Fachmann geben Sie Wissen an andere Mitarbeiter im Unternehmen weiter.
- Und als Coach fordern und fördern sie einzelne Mitarbeitende und unterstützen ihn in der persönlichen Entwicklung.
Mangelndes Rollenverständnis führt zu Konflikten
In der Organisationsberatung stelle ich häufig fest, dass bzgl. der unterschiedlichen Rollen wenig Klarheit besteht. Viele Menschen sind sich überhaupt nicht bewusst, welche Rollen sie innehaben, geschweige denn, aus welcher Rolle heraus sie gerade agieren.
Der frisch gebackene Geschäftsführer verhält sich wie ein Teamkollege und hat Mühe, nötige Sanktionen zu ergreifen. Für den Firmengründer steht immer noch sein Expertenwissen im Vordergrund, obwohl unterdessen strategisches Denken und Führungsfähigkeiten viel zentraler wären. Und die Teamleiterin hat Mühe, klare Resultate einzufordern, weil ihr «hierarchisches Machtgehabe» zuwider ist.
Mangelndes Rollenbewusstsein führt zu Konflikten, Energie- und Reibungsverlusten, weil die Erwartungen an die Rolle nicht erfüllt werden.
Rollenklarheit bedeutet Erfolg
Konflikte durch mangelndes Rollenverständnis lassen sich am besten vermeiden, wenn Sie folgende Fragen für sich klären:
- In welchen Systemen bewegen Sie sich?
- Welche Rollen habe ich in diesen Systemen inne?
- Welche Rollen liegen Ihnen? Wo kommen Ihre Stärken zum Tragen?
- Welchen Rollen haben Sie bisher zu wenig Beachtung geschenkt? Welche Erwartungen gehören zu diesen Rollen und was können Sie tun, um diese besser zu erfüllen?
- Was benötigen Sie, um sich sicher in allen Rollen zu bewegen?
Laden Sie sich dazu beiliegendes Worksheet herunter und verschaffen Sie sich Klarheit, wie gut Sie Ihre unterschiedlichen Rollen ausfüllen. Holen Sie sich dazu Feedbacks ein, von Ihrem Vorgesetzten, einem Freund, dem Lebenspartner, der Lebenspartnerin oder einem Coach. Auch wenn Feedbacks manchmal unangenehm sind – sie bringen Sie weiter und sorgen dafür, dass Sie Ihren Rollen gerecht werden.
Herzlich
Barbara Grass – Mit Klarheit vorwärts
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