Het­zen Sie noch oder le­sen Sie schon? – Drei Buch­tipps zu Weih­nach­ten

Mei­ne El­tern ha­ben sich erst ein Fern­seh­ge­rät ge­kauft, als mei­ne Schwes­ter und ich schon er­wach­sen wa­ren. Das hat dazu ge­führt, dass wir be­reits als Kin­der zu rich­ti­gen Le­se­rat­ten wur­den. Weil im­mer ein paar Bü­cher un­ter dem Weih­nachts­baum la­gen, ist Le­sen für mich bis heu­te der In­be­griff von Aus­span­nen – ganz be­son­ders zwi­schen Weih­nach­ten und Neu­jahr.

Ich stel­le Ih­nen heu­te des­halb drei Bü­cher vor, die mir be­son­ders ge­fal­len. Sei es als Inspiration für die Zeit zwi­schen Weih­nach­ten und Neu­jahr, sei es, weil Ih­nen noch eine passende Geschenkidee fehlt.

Der Rabbi und der CEO – was Führungskräfte von den 10 Geboten lernen können

Tho­mas D. Zwei­fel, u.a. Pro­fes­sor für Füh­rung an der Uni­ver­si­tät St. Gal­len, hat zu­sam­men mit dem Rab­bi Aa­ron L. Ras­kin die zehn Gebote in die heutige Businesswelt übersetzt.

«Handeln Sie nach den Träumen und Erwartungen anderer Menschen oder folgen Sie wirklich Ihren eigenen Wünschen?» Die ei­ge­ne Vi­si­on le­ben – dies ist z.B. die Über­set­zung des Ge­bots „Du sollst kei­ne an­de­ren Göt­ter ha­ben“. Die Au­to­ren zei­gen, dass Lea­dership eng mit dem Le­ben ei­ner ei­ge­nen Vi­si­on ver­bun­den ist. An­hand kon­kre­ter Bei­spie­le wird klar, was es be­deu­tet, eine Vi­si­on zu ha­ben und wie sie ganz kon­kret um­ge­setzt wer­den kann.

Auch die an­de­ren neun Ge­bo­te wer­den in den ak­tu­el­len Busi­ness­kon­text ge­setzt. Da­bei ist eine Land­kar­te ent­stan­den, die ver­deut­licht, was «Lea­dership» be­deu­tet. Man muss nicht re­li­gi­ös sein, um von die­sem Buch zu pro­fi­tie­ren. Es ist viel­mehr ein Geheimtipp für alle, die sich in der heu­ti­gen kom­ple­xen Welt mit Lea­dership be­fas­sen.

Der Rabbi und der CEO – was Führungskräfte von den 10 Geboten lernen können: Linde (2012): Thomas D. Zweifel und Aaron L. Raskin, ISBN 978-3-7093-0363-4.

NEIN – Was vier mutige Buchstaben im Leben bewirken können

Letzt­lich trifft je­der Mensch an je­dem Tag die Ent­schei­dung: Lebe ich oder wer­de ich ge­lebt? Fol­ge ich der Her­de oder hin­ter­las­se ich mei­ne ei­ge­nen Spu­ren?

Anja Förs­ter und Pe­ter Kreuz zei­gen in ih­rem neu­en Buch, dass zu ei­nem gelungenen Leben ein grosses Ja und viele Neins nö­tig sind. Wäh­rend frü­her vie­le Op­tio­nen aus ge­sell­schaft­li­chen, mo­ra­li­schen oder kul­tu­rel­len Grün­den gar nicht of­fen­stan­den, ha­ben wir heu­te die Frei­heit zu wäh­len. Wel­chen Be­ruf möch­te ich? Und wel­chen Ar­beit­ge­ber? Will ich hei­ra­ten? Oder geht es auch ohne Trau­schein? Soll es eher ein Mann sein oder doch eine Frau? – Al­les ist mög­lich.

Über­for­dert durch die Viel­falt der Op­tio­nen, ent­schei­den im­mer mehr Men­schen nicht mehr selbst, son­dern las­sen von aus­sen ent­schei­den. Förs­ter und Kreuz zei­gen, wie ein Ja, zu dem, was wir wirklich wollen, uns hilft, Nein zu sa­gen. Nein zu dem, was uns von unserem Weg abbringt.

Mir ge­fällt die­ses Buch, weil ich im Be­rufs­all­tag fest­stel­le, wie we­nig die Men­schen über sich nach­den­ken und wie we­nig sie das tun, was sie sich er­träu­men, ob­wohl sie alle Mög­lich­kei­ten dazu hät­ten.

NEIN – Was vier mutige Buchstaben im Leben bewirken können: Pantheon (2016): Anja Förster und Peter Kreuz, ISBN 978-3-570-55342-8

Der Meister des siebten Siegels

Das drit­te Buch ist kein Sach­buch, son­dern ein historischer Roman. Er dreht sich um die grossen Seeschlachten im ausgehenden 16. Jahrhundert und um die Vor­macht­stel­lung der eu­ro­päi­schen Gross­mäch­te auf See. Da­bei spielt Adam Drey­ling – ein Bron­ze­gies­ser aus dem Ti­rol – die zen­tra­le Rol­le. Er ent­wi­ckel­te mit sei­nem Know-how im Ge­schütz­guss eine neu­ar­ti­ge Ka­no­ne – die Feld­schlan­ge. Die­se zeich­ne­te sich durch hö­he­re Treff­si­cher­heit, Reich­wei­te und Durch­schlags­wir­kung der Ge­schos­se aus und das bei ge­rin­ge­rem Ge­wicht. In Kom­bi­na­ti­on mit den da­mals mo­derns­ten Schif­fen Eu­ro­pas, schickt sich Eng­land dank der Feld­schlan­gen an, die Mee­re zu be­herr­schen und schlägt 1588 die bis da­hin als un­be­sieg­bar gel­ten­de spa­ni­sche Ar­ma­da.

Mir ge­fällt das Buch, weil es sorg­fäl­tig re­cher­chiert ist und ei­nen guten Einblick in die europäische Geschichte des 16. Jahrhunderts gibt. Ge­schrie­ben von ei­nem Au­tor, der ur­sprüng­lich In­dus­trie­ma­na­ger war, wird aber auch deut­lich, wie technische Innovation zu ei­nem Vorsprung und letzt­lich zu Vor­herr­schaft auf See (oder in ei­nem Markt) füh­ren kann.

Lei­der ist das Buch nur noch an­ti­qua­risch er­hält­lich, aber bei ama­zon in ge­nü­gen­der Men­ge ver­füg­bar.

Der Meister des siebten Siegels: Bastei Lübbe (2000): Johannes K. Soyener und Wolfram zu Monfeld (2000), ISBN 978-3404144068

Falls Sie selbst auch gute Buch­tipps ha­ben – no­tie­ren Sie die­se bit­te im Kom­men­tar­feld zu mei­nem Blog. Ein re­ger Aus­tausch wür­de mich freu­en!

Ich wün­sche al­len Le­se­rin­nen und Le­sern fro­he Fest­ta­ge, Zeit zum Aus­span­nen und Le­sen und ein glück­li­ches neu­es Jahr.

Herz­lich

Bar­ba­ra Grass – mit Klar­heit vor­wärts!

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